2 Doktorats-Stipendien: Antike und moderne Sklaverei: Genealogie des Konzepts von Freiheit als Gerechtigkeit

2 Doktorats-Stipendien: Antike und moderne Sklaverei: Genealogie des Konzepts von Freiheit als Gerechtigkeit

Institution
Center for Global Studies, Universität Bern
City/Place
Bern
Country
Switzerland
From - Until
01.01.2012 - 01.03.2012
Deadline
04.12.2011
Url
By
Späth, Thomas

Das Center for Global Studies der Phil.-hist. Fakultät der Universität Bern (CGS) beabsichtigt, auf den 1. April 2012 beim Schweizerischen Nationalfonds (SNF) ein Projekt einzureichen zum Thema "Antike und moderne Sklaverei: Genealogie des Konzepts von Freiheit als Gerechtigkeit"

Das CGS vergibt zwei Projektstipendien von drei Monaten (Januar 2012 – März 2012) zur Ausarbeitung des Forschungsplans; unter Voraussetzung der Bewilligung des Projektes werden diese Projektstipendien in Promotionsstipendien von drei Jahren überführt (ab 1. Oktober 2012). Die Entschädigung für die dreimonatige Projektphase entspricht 50% des Monatsgehalts für DoktorandInnen (rund CHF 1700); das Promotionsstipendium richtet sich nach den SNF-Ansätzen (Jahresgehalt im 1. Jahr CHF 40'800).

Zielsetzungen des Forschungsprojektes:
Der modernen Konzeption der Sklaverei als Unrecht und international zu ahnendes Verbrechen gingen Jahrtausende voraus, in denen menschliche Unfreiheit selbstverständlicher Bestandteil der sozialen Ordnung in sehr vielen Gesellschaften war. Grundlegende Kontroversen über die Legitimität der Sklaverei fanden im 16. Jahrhunderts statt: Vor dem Hintergrund der intensiven Antikenrezeption des humanistischen Zeitalters wurde mit Bezug auf antike Texte (kontrafaktisch?) die Verbindung zwischen Gerechtigkeit und Freiheit postuliert. Das Projekt will drei Momente dieser Genealogie und ihre Relationen untersuchen:
- Teilprojekt A erarbeitet die Konzepte von Sklaverei in der griechischen und römischen Antike und deren Kontinuitäten und Transformationen im Christentum der Spätantike und des Mittelalters.
- Teilprojekt B setzt sich mit den spanischen Debatten des 16. Jahrhundert auseinander, in denen die Referenz auf die Antike genauso der Verteidigung der Sklaverei wie auch zu deren Anklage diente.
- Teilprojekt C untersucht die Debatten um das endgültige, internationale Verbot des Sklavenhandels und der Sklaverei unter der Ägide des Völkerbunds 1926 im Hinblick auf ihre Gerechtigkeitskonzepte und deren Traditionen. Das Teilprojekt C ist eine Post-Doc-Stelle und ist nicht Gegenstand dieser Ausschreibung.

Im Zusammenspiel der drei Teilprojekte situiert das Vorhaben die Genealogie der Freiheits- und Gerechtigkeitsvorstellungen im Spannungsfeld zwischen europäischer Expansion und der Konfrontation mit zuvor unbekannten aussereuropäischen Kulturen, dem dadurch ausgelösten Bedürfnis nach Selbstvergewisserung mit der Berufung auf die zivilisatorische Besonderheit Europas und deren Verankerung in der Antike, und dem konkreten Wandel von Normvorstellungen und deren Internationalisierung im frühen 20. Jahrhundert.

Voraussetzungen
- Abgeschlossenes Studium (Master oder äquivalenter Abschluss)
- Gute Kenntnisse der (alt-)griechischen und lateinischen Sprache (Teilprojekt A)
- Gute Kenntnisse der lateinischen und spanischen Sprache (Teilprojekt B)

Bewerbung
Bewerbungen sind auf elektronischem Weg einzureichen bis 4. Dezember 2011 an die Adresse thomas.spaeth@cgs.unibe.ch; sie enthalten die folgenden Unterlagen (in PDF-Format):
- Motivationsschreiben
- Curriculum vitae
- Kopie des Studienabschluss-Diploms
- Ein Gutachten einer Hochschullehrerin oder eines Hochschullehrers
Die Bewerbung kann in deutscher, englischer, französischer oder italienischer Sprache eingereicht werden.
Informationen

Anfragen für weitere Auskünfte sind zu richten an: Prof. Dr. Thomas Späth, Direktor des CGS, thomas.spaeth@cgs.unibe.ch, Tel. 00 41 (0)31 301 23 26.

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Published on
18.11.2011
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